Die seit 1989 erste Anhebung der Parkgebühren, die übrigens im Juni im Gemeinderat beschlossen wird, nehmen Wirtschaftstreibende und Verkehrsinitiativen gespalten auf (siehe Umfrage). Wirtschaftskammer-Obfrau Sabine Wendlinger Slanina ist „geteilter Meinung“. Einerseits fürchte sie für den Innenstadthandel die Abwanderung in die Einkaufszentren, andererseits könnte die Shopping-Bim Kunden in die City bringen. Die Initiative ProBim ist für teureres Parken, wendet aber ein, dass die Kurzparkstunde 1,80 Euro kostet, eine Öffi-Stunden-Karte ab Juli aber 2,10 Euro.
Sabine Wendlinger-Slanina, Wirtschaftskammer-Obfrau: „Für die Innenstadt haben wir Sorge, dass alles stärker Richtung Einkaufszentren geht.“
Dieter Hardt-Stremayr, Graz-Tourismus: „Für klassische Touristen sind die hohen Tarife in Parkgaragen problematischer als die neuen Parktarife.“
Martin Wolf, Initiative ProBim Graz: „Wir begrüßen die Erhöhung der Tarife, stellen aber mit Bedauern fest, dass diese viel zu gering ausgefallen ist.“
Franz Gosch, Obmann Pendlerinitiative: „Für Pendler ist langsam das Maß voll. Manche müssen ein Drittel ihres Lohns für Pendeln & Tarife aufbringen.“
Heidi Schmitt, Argus Radlobby: „Parkplätze sind toter Raum und der Mobilität nicht dienlich. Die Parkgebührenerhöhung ist deswegen positiv zu bewerten.“
Gernot Erlach, ARBÖ Steiermark: „Es hätte schlimmer kommen können. Das Grazer Parkmodell ist im Vergleich mit Wien günstig – z. B. die Grünen Zonen.“
THOMAS ROSSACHER, JULIA SCHAFFERHOFER
Quelle: Kleine Zeitung