Autor: Pro Bim Graz

Nachgefragt bei Lisa Rücker….

Wir haben wegen diesem Artikel bei Lisa Rücker direkt nachgefragt:

Lisa Rücker über tageweise autofreie Tage, Kapazitätsproblemen bei den Graz Linien und über die Murgondel.

Vor kurzem erregten die Grünen Aufsehen in Graz: Lisa Rücker plädiert in einem Interview mit der Kleinen Zeitung für ein tageweises Fahrverbot für Autos: „Ein autofreier Tag pro Woche und LenkerIn ist im Gegensatz zur oft proklamierten und geforderten gratis Öffinutzung wesentlich besser zu bewältigen und planbar“, so die Chefin der Grazer Grünen. Gegenüber der Umweltzone biete dieser autofreie Tag außerdem mehr Gerechtigkeit, da jeder Lenker gleichermaßen betroffen ist und gleichzeitig eingefleischte Autofahrer dazu gezwungen werden, den ÖV auszuprobieren. Auch das Problem der Gratisfahrten, wie von SPÖ und FPÖ gefordert, sei damit behoben, denn Kunden mit Langzeitkarten gehen dabei nicht leer aus.
Laut den Grünen würden diese autofreien Tage eine Reduktion des KFZ-Verkehrs um ca. 10-15% bewirken und wesentlich zur Verbesserung der Luftqualität in Graz beitragen.

Pro Bim Graz sieht darin ähnliche Probleme wie bei den Gratisfahrten: Die Graz Linien sind auf einen dermaßen großen Fahrgastansturm nicht vorbereitet der durch Maßnahmen dieser Art vorprogrammiert ist, denn bereits jetzt liegen die Auslastungen der Tramwaylinien an der Grenze des Machbaren. Ohne eine Kapazitätssteigung sind solche Projekte daher nicht umsetzbar.
„Dass auf manchen ÖV-Strecken schon jetzt erhebliche Engpässe bestehen, ist richtig, und war auch die große Herausforderung meiner Zeit als Verkehrsreferentin. Das ist auch der Grund, warum ich bei den Beschaffungen der neuen Busse auf um ein Drittel längere Gelenksbusse bestanden habe und wir die Verlängerung der Strassenbahnwagen einplanten.“ Auch wenn diese Pläne von der neuen Stadtregierung wieder verworfen wurden, sieht Rücker keine neuen Probleme durch den autofreien Tag entstehen: Die potenziellen Fahrgäste würden sich auf den ÖV, Rad, Beine und Mitfahrgelegenheiten verteilen.
Trotzdem sieht Rücker den Stillstand in der Thematik Kapazitätssteigerung des öffentlichen Verkehrs ein Problem. Das System des öffentlichen Verkehrs muss besser ausgebaut und bezahlt werden, aber trotzdem leistbar bleiben: „Das Land spart an dieser Stelle, die Stadt spart nun auch in diesem Bereich und  das alles im sich am stärksten entwickelnden Ballungsraum… Das ist kein nachhaltiger Weg“. Von den von Rücker geforderten Bus- und Straßenbahnverlängerungen sei nun keine Rede mehr – zumindest sind die im Budget der Holding nicht vorgesehen.

Dass bei den verantwortlichen Parteien trotz Geldmangel noch Zeit für die Planung einer Gondel über die Mur bestehen, löst bei Rücker Unverständniss aus. Der vekehrstechnsiche Nutzen des Projektes sei stark in Frage zu stellen (Kapazitäten, Knotenpunkte, Netzwirksamkeit); woher das Geld für ein solches Projekt kommen soll ist unklar: „Bis heute wurde von Holdingvorstand Malik das nun seit fünf Jahren regelmäßig angekündigte Konzept für eine Gondel nicht vorgelegt…. Ich halte es für ein regelmäßiges und undurchdachtes Ablenkungsmanöver von den echten Herausforderungen für die Stadtpolitik. Eine wachsende Stadt kann es sich gar nicht leisten, bei der Verkehrsentwicklung einfach nur zuzusehen.“

Dem Schlusssatz ist nichts mehr hinzuzufügen. Trotzdem ist es fragwürdig, ob ein autofreier Tag der Weiheit letzter Schluss ist: Pro Bim Graz erachtet es für sinnvoller, den ÖV so weit zu attraktivieren, dass er zu einer echten Alternative zum Auto wird und die Menschen dadurch ohne Zwangsmaßnahmen wie Fahrverbote freiwillig zum Umsteigen bewegt werden können. Die Stadtpolitik ist aufgefordert, genau in diese Richtung zu arbeiten und von sinnlosen Projekten wie der Murgondel Abstand zu nehmen.

Straßenbahn-Ausbau statt „Traumgondelei“

Straßenbahn-Ausbau statt „Traumgondelei“

Die Grazer ÖVP versucht, die Murgondel mit fragwürdigen Zahlen der Bevölkerung schmackhaft zu machen.

Anstatt sich um die schnelle Realisierung der bereits in der Detailplanung befindlichen Südwestlinie zu bemühen, hält der Bürgermeister weiterhin verbissen an seiner Murgondel-Idee fest. Gegenüber den beiden größten Grazer Tageszeitungen wurde das Projekt nun mit fragwürdigen Zahlen schöngeredet und als möglicher Gegenstand der nächsten Bürgerbefragung in Erwägung gezogen. Pro Bim Graz möchte im Vorfeld der Befragung diese Zahlen vehement hinterfragen.
„Mit einer Seilbahn könnten 4000 Personen die Strecke Puntigam – Keplerbrücke in einer Stunde nutzen, während die Straßenbahn 1000 Personen schafft. Und auch die Fahrzeit wäre mit 11 Minuten deutlich kürzer.“ (GR Thomas Rajakovics in der „Kleinen Zeitung“, 9.6.2013)
Gemäß der Angabe des Seilbahnherstellers Doppelmayr liegt die Maximalgeschwindigkeit kuppelbarer Gondelbahnen bei 6 m/s (=21,6 km/h). Die geplante Strecke von der Puntigamer Brücke zur Keplerbrücke (6,2 km) wäre damit schon ohne Zwischenhalte in bestenfalls 17 Minuten – statt der behaupteten 11 – zurückzulegen. Bei jeder der sieben geplanten Stationen geht freilich etwas Zeit verloren, sodass eine Gesamtfahrzeit über 20 Minuten realistisch erscheint. Die Straßenbahn benötigt derzeit für die Strecke Puntigam – Keplerbrücke 24 Minuten (inkl. aller Stationsaufenthalte) und fährt mit der Endstation (NVK Puntigam) einen wichtigen Verkehrsknoten an, während die Seilbahn faktisch im Nirwana endet.

Die Kapazität einer Standard-Gondelbahn wird von Doppelmayr mit 1500 Personen pro Stunde und Richtung angegeben, was etwa der Kapazität einer Buslinie entspricht. Eine moderne Straßenbahnlinie mit adäquatem Fahrzeugmaterial hat hingegen eine beachtliche Kapazität vom bis zu 12.000 Personen pro Stunde und Richtung. So eine Beförderungsleistung könnte man in Graz durch den Einbau zusätzlicher Module in die vorhandenen Fahrzeuge  problemlos und vergleichsweise kostengünstig erreichen.
Auch die Behauptung, dass Straßenbahnen das Vierfache der Murgondel kosten, ist nicht nachvollziehbar. Für die gesamte Südwestlinie im Abschnitt Jakominiplatz – Hummelkaserne, inklusive der zweiten Schienenachse werden knapp 100 Mio. Euro prognostiziert. Die Murgondel soll alleine im Abschnitt Puntigam – Keplerbrücke nach derzeitigen Berechnungen 93 Mio. kosten. Hierbei ist die wichtige Anbindung von Don Bosco und Reininghaus noch nicht eingerechnet.
Nebenbei sei noch bemerkt, dass die Murgondel weder den vor wenigen Jahren eröffneten Nahverkehrsknoten Puntigam, noch den Jakominiplatz als wichtigsten Umsteigepunkt in Graz anfahren wird. Der Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln des Stadt- und Regionalverkehrs ist also äußerst mangelhaft. Folgekosten für die Adaptierung des ÖV Netzes an die Gondel sind ebenfalls nicht einkalkuliert.
Weitere offene Punkte aus unserer Sicht sind:
– Jährliche Revisionen (einige Wochen betriebsfrei → siehe Schöckel-Seilbahn) – welches Verkehrsmittel soll die Gondel während der Revisionszeit ersetzen?
– Wie wird für Sauberkeit und Sicherheit gesorgt? Die Gondeln sind ja fahrerlos unterwegs!
– Ist die Murgondel mit dem historischen Stadtbild und dem UNESCO-Weltkulturerbestatus des Grazer Zentrums vereinbar?
– Wie soll der Hauptbahnhof eingebunden werden? Die neue Nahverkehrsdrehscheibe ist definitiv nicht für eine Gondelbahn vorbereitet.

Pro Bim Graz fordert die Stadtregierung nochmals auf, an der Straßenbahn als bewährtem Verkehrsmittel festzuhalten, den Ausbau voranzutreiben und dahingehende Gespräche mit dem Land bzw. den Umlandgemeinden zu suchen. Es dürfen nicht noch weitere Jahre und Steuergelder für wenig zielführende Machbarkeitsstudien verschwendet werden!

Mit freundlichen Grüßen,

Stefan Kompacher

2. PA Kontra Seilbahnprojekte

2. Presseaussendung zum Thema „Kontra“ Seilbahnprojekte in Graz.

Wie Pro Bim Graz mit Verwunderung und Fassungslosigkeit feststellte, reißt die bereits tagelange Debatte über Seilbahnprojekte in Graz nicht ab. Daher fordert Pro Bim Graz alle Verantwortlichen, allen voran Bürgermeister und Entscheidungsträger der Holding Graz, einmal mehr dazu auf, diese Debatte und Planungen über Seilbahnprojekte sofort zu beenden und die dafür aufgewendeten finanziellen Mitteln und Ressourcen, sowie die dafür notwendige Bindung von Personal, für die Planungen und Umsetzungen zum schnellst möglichen, längst überfälligen Ausbau der Schieneninfrastruktur für die Straßenbahn freizugeben.

Wie schon mehrfach erwähnt, ist es nicht wirtschaftlich, in Graz ein drittes Verkehrssystem, neben Bus und Straßenbahn einzuführen, wobei zu betonen ist, dass Graz mit der Straßenbahn ein hochrangiges, effektives Verkehrsmittel hat. Die Seilbahn wird aufgrund der bereits angeführten Gründe für ein Massenverkehrsmittel nicht geeignet sein und bleibt somit eine rein touristische Attraktion, da so ein System an eine nicht erweiterbare, ohnedies viel zu niedrige Kapazitätsgrenze stößt und außerdem zusätzliche Umsteigezwänge bedingt.

Die Politik erwähnte seit mehr als einem Jahrzehnt immer wieder das Graz eine „Straßenbahnstadt“ sein sollte und bekannte sich somit auch in mehreren GR-Beschlüssen zum massiven Straßenbahnausbauprogramm – zu einer richtigen Straßenbahnausbauoffensive! Leider geschah bis dato in diesem Zeitraum bis auf Lippenbekenntnisse verhältnismäßig wenig, die umgesetzten kleineren längst überfälligen Projekte, waren lediglich ein „Tropfen auf den heißen Stein“.
Daher wird die Politik aufgefordert, ab sofort, statt Seilbahnprojekten, den massiven Straßenbahnausbau zu forcieren und wesentlich schneller in der Planung und Umsetzung als bisher voran zu treiben, denn es wird zu wenig sein, nur ein Großprojekt bzw. mehrere Kleinprojekte alle 15 – 20 Jahre umzusetzen.
Darum muss für diese Infrastrukturmaßnahmen ein Sonderbudget aufgestellt werden, bei dem sich zumindest die Stadt Graz und das Land Steiermark, wie auch in anderen Bundesländern üblich, die Kosten teilen. Weiters muss unbedingt das für die Seilbahnprojekte veranschlagte Geld, wie auch die Einnahmen aus den Parkgebühren dafür verwendet werden. Anstatt sinnloser Freifahrten muss ein Beschleunigungsprogramm sowie die Verlängerung der Straßenbahnfahrzeuge begonnen werden.
Betrachtet man das System „Straßenbahn“ mit Weitblick, sieht man, dass bei der Grazer Straßenbahn noch einiges an Potenzial im Hinblick auf Attraktivierung und Beschleunigung möglich ist.

Das System Straßenbahn hat in vielen europäischen Städten den Beginn einer neuen Urbanität ausgelöst, allen voran zeigt Frankreich hier eindrucksvoll vor, wie das funktioniert. Auch in Linz und Innsbruck ist dieser Trend gut zu sehen.

Die Verantwortlichen sollen sich einmal Städte wie Straßburg, Nizza oder Linz ansehen. In letzterer fährt sogar die Straßenbahn vom Hauptplatz auf den Pöstlingberg und nicht die Seilbahn!

Lob und Kritik an Parktarifen

Lob und Kritik an Tarifen
Erstmals seit 1989 werden in Graz die Parkgebühren erhöht. Was Wirtschaft und Autofahrer dazu sagen.Ab 1. Oktober kostet Parken in Graz mehr: Die Tarife für die Blaue Zone steigen von 60 auf 90 Cent pro halbe Stunde, für die Grüne Zone werden 60 statt 40 Cent fällig. Bewohner in der Kurzparkzone berappen zukünftig 204 statt 168 Euro für ihre zweijährige Parkkarte, jene in der Grünen Zone 156 statt 132 Euro. Die Pauschalkarte wird von 34 auf 42 Euro (im Monat) erhöht.

Die seit 1989 erste Anhebung der Parkgebühren, die übrigens im Juni im Gemeinderat beschlossen wird, nehmen Wirtschaftstreibende und Verkehrsinitiativen gespalten auf (siehe Umfrage). Wirtschaftskammer-Obfrau Sabine Wendlinger Slanina ist „geteilter Meinung“. Einerseits fürchte sie für den Innenstadthandel die Abwanderung in die Einkaufszentren, andererseits könnte die Shopping-Bim Kunden in die City bringen. Die Initiative ProBim ist für teureres Parken, wendet aber ein, dass die Kurzparkstunde 1,80 Euro kostet, eine Öffi-Stunden-Karte ab Juli aber 2,10 Euro.

Sabine Wendlinger-Slanina, Wirtschaftskammer-Obfrau: „Für die Innenstadt haben wir Sorge, dass alles stärker Richtung Einkaufszentren geht.“

Dieter Hardt-Stremayr, Graz-Tourismus: „Für klassische Touristen sind die hohen Tarife in Parkgaragen problematischer als die neuen Parktarife.“

Martin Wolf, Initiative ProBim Graz: „Wir begrüßen die Erhöhung der Tarife, stellen aber mit Bedauern fest, dass diese viel zu gering ausgefallen ist.“

Franz Gosch, Obmann Pendlerinitiative: „Für Pendler ist langsam das Maß voll. Manche müssen ein Drittel ihres Lohns für Pendeln & Tarife aufbringen.“

Heidi Schmitt, Argus Radlobby: „Parkplätze sind toter Raum und der Mobilität nicht dienlich. Die Parkgebührenerhöhung ist deswegen positiv zu bewerten.“

Gernot Erlach, ARBÖ Steiermark: „Es hätte schlimmer kommen können. Das Grazer Parkmodell ist im Vergleich mit Wien günstig – z. B. die Grünen Zonen.“

THOMAS ROSSACHER, JULIA SCHAFFERHOFER

Quelle: Kleine Zeitung

PA Erhöhung der Parkzonentarife

parkenverbotenodererlaubt

Wir begrüßen die Erhöhung der Tarife für die Kurzparkzonen in Graz, stellen aber mit bedauern fest, dass die Erhöhung leider viel zu gering ausgefallen ist.
Eine Stundenkarte für die öffentlichen Verkehrsmittel kostet ab 01.07 € 2,10. Eine Stunde in der blauen Zone wird nun € 1,80 kosten.
Die letzte Erhöhung der Parktarife  erfolgte 1989. Seitdem haben sich die Fahrpreise beim ÖV um mehr als 100% erhöht. Die Parktarife wurden nun gerade um 50% angehoben, was aus unserer Sicht viel zu wenig ist.
„Langfristig sollten ÖV-Tickets und Parktarife automatisch auf das gleiche preisliche Niveau verknüpft werden“, so Robert Fuchs.
Wir fordern weiters eine fixe Zweckbindung der Einnahmen aus der Parkraumbewirtschaftung für den ÖV und dessen Ausbau sowie Attraktivierung.So ist eine langfristige Planung und Projektierung beim Straßenbahnausbau viel leichter möglich.

Hitzige Debatte um Gondeln

Hitzige Debatte um Gondeln

Dass der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl das Murgondel-Projekt weiterhin forciert, sorgt nicht nur im Rathaus für hitzige Debatten.

Mag sich in Katastrophentagen wie diesen auch mancher Obersteirer denken: „Wenn die Grazer keine anderen Sorgen haben . . .“ In der Landeshauptstadt selbst konnte sich der Start in die Woche sehen lassen. Der Montag war erst ein paar Stunden alt, da wurde schon eifrig und hitzig über ein Thema diskutiert: die Murgondeln.

Bürgermeister Siegfried Nagl forciert ja das Gondelprojekt, welches mit insgesamt sieben Stationen knapp 93 Millionen Euro kosten könnte. Zudem lässt Nagl Seilfahrten vom Bahnhof bis zum Reininghausareal prüfen (die Kleine Zeitung berichtete).

„Anstatt sich über die tatsächlichen Probleme der Grazer Gedanken zu machen, flüchtet der Bürgermeister in Ablenkungsmanöver“, schüttelte etwa KP-Chefin Elke Kahr den Kopf. Zugleich gab sie zu bedenken, dass man womöglich privaten Investoren zu einem Geschäft verhelfe, „während die finanzielle Haftung wieder einmal zur Gänze die Stadt tragen müsste“.

Parallel forderten nicht nur Lisa Rücker und Gerhard Wohlfahrt von den Grünen, dass die Stadt lieber in den Tramausbau investieren sollte – auch der Verein Fahrgast, die Initiative ProBim und mancher Teilnehmer am Online-Forum der Kleinen Zeitung stießen in dieses Horn.

Im Gegenzug meldeten sich aber viele, die für eine „ernsthafte Prüfung“ plädierten. Manche sprachen sich auch dafür aus, die Startrampe schon in Weinzödl zu errichten – und in jedem Fall die Grazer zu befragen. FP-Verkehrsstadtrat Mario Eustacchio will ein derartiges Projekt nicht pauschal ablehnen. „Aber angesichts der aktuellen Hochwasserereignisse sollte die Stadt Graz andere Prioritäten haben. Und zuerst ihre Hausaufgaben erledigen.“
MICHAEL SARIA

Quelle: Kleine Zeitung

PA kontra Seilbahnprojekte

Presseaussendung von Pro Bim Graz zum Thema Seilbahnprojekte – 03.06.2013

Mit Erstaunen haben wir den Artikel in der Kleinen Zeitung gelesen, wonach der Bürgermeister neben einer Murgondel eine weitere Gondelbahn nach Reininghaus bzw. zur SmartCity forciert.

Graz hat mit der Straßenbahn ein gut funktionierendes hochrangiges System. – Hier ist es unbedingt notwendig dieses bestehende System weiter zu forcieren und nicht ein neues einzuführen, was in der vorgeschlagenen Form vermehrte Umsteigezwänge bedingt. Eine Anbindung an bestehende Verkehrsknoten würde sich ohne lange Umsteigewege als durchaus schwierig erweisen.

Pro Bim Graz fordert den sofortigen Stopp sämtlicher Planungen oder Projekte rund um das Thema „Seilbahnen“ und die Verwendung der dafür vorhandenen Finanzmittel für den Straßenbahnausbau bzw. die Projektierung von neuen Straßenbahnlinien.
Aufgrund der zu erwartenden großen Fahrgastzahlen fordert Pro Bim Graz den Ausbau der Straßenbahn zu den Reininghausgründen sowie zur Smart City!

Eine Seilbahn hat im Vergleich zu einer Straßenbahn eine wesentlich geringere Beförderungskapazität und ist keinesfalls für den Fahrgastandrang zu Spitzenzeiten geeignet!

Beschleunigungsmaßnahmen für das Bestandsnetz und längere Straßenbahnfahrzeuge bringen viel mehr als die teure Installation eines neuen Systems, dass für eine hohe Fahrgastkapazität nicht geeignet ist und maximal einen touristischen Wert hätte. Seilbahnen müssen auch bekanntlich einmal jährlich einer mehrwöchigen Revision unterzogen werden. – Wie stellen sich die Verantwortlichen das vor?

In Zeiten von vermehrtem Vandalismus und Eigentumsdelikten würde ich selbst eine videoüberwachte Seilbahngondel als eher unsicher empfinden, so Martin Wolf von Pro Bim Graz.

Mit freundlichen Grüßen
Martin Wolf

Bezug: Artikel in der Kleinen Zeitung: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/3325059/neuer-schwung-fuer-gondeln.story

PA zur von der SPÖ geforderten Gratisfahrten bei Feinstaub – 20.05.2013

PA Pro Bim Graz 20.05.2013 zur von der SPÖ geforderten Gratisfahrten bei Feinstaub:

Im Moment scheint die Politik Verkehrsprobleme wohl nicht an der Wurzel, sondern mit Gratisfahrten lösen zu wollen.

Die Holding Graz Linien können im Moment in der Frühspitze auf den meisten Linien mit Müh und Not die vorhandenen Fahrgäste transportieren. Um weitaus mehr Fahrgäste befördern zu können, müsste aber das Angebot und die Infrastruktur verbessert und die Fahrzeuge vergrößert werden, um die Kapazitäten zu erhöhen.

Deshalb fordert Pro Bim Graz neben anderen Maßnahmen vehement die Verlängerung der Variobahn- und Cityrunner-Garnituren um jeweils mindestens 10 Meter, damit mehr Fahrgäste in einem Fahrzeug transportiert werden können.

Die Herrengasse als Hauptroute für alle Straßenbahnlinien kann keine weiteren Züge mehr aufnehmen, dazu müsste eine Umfahrungsstrecke, die aber im Moment mit der Südwestlinie auf Eis liegt, oder eine innenstadtnahe Entlastungsstrecke, gebaut werden, so Robert Fuchs von Pro Bim Graz. Es fehlt in vielen Bereichen an Beschleunigungs- und Entstörungsmaßnahmen (v. a. eigene Gleiskörper, Busspuren, Abschaffung von Langsamfahrstellen, zweigleisiger Ausbau der eingleisigen Strecken, etc.), damit es in Verkehrsspitzenzeiten zu keinen Verzögerungen im Betriebsablauf kommt.

Alle diese Maßnahmen – und viele weitere – würden dazu führen, dass es überhaupt nicht zu einer erhöhten Feinstaubbelastung kommt und zusätzlich die Attraktivität massiv steigen würde, wodurch ein Großteil der Bevölkerung freiwillig umsteigen würde. Weiters sind diese Maßnahmen der Beschleunigung und Ausbaues dringend notwendig, unter anderem auch, da es in näherer, oder weiterer Zukunft, Beschränkungen („Fahrverbote“) für den Fahrzeugverkehr im innerstädtischen Bereich geben wird (müssen), wie in vielen deutschen Städten.

Pro Bim Graz ist sehr verwundert und verärgert und verurteilt es auf das Schärfste, immer von den verantwortlichen Politikern zu hören, dass kein weiteres Geld für einen nachhaltigen Ausbau des ÖV-Netzes (Schieneninfrastruktur), sowie der dringend notwendigen Verlängerung sämtlicher Straßenbahnfahrzeuge vorhanden ist und stattdessen große Summen für Placebomaßnahmen (wie die angekündigte Gratisfahrt in der Grazer Innenstadt) bereitgestellt werden sollen.

Daher appelliert Pro Bim Graz an alle Verantwortlichen, sich dessen bewusst zu sein, dass Gratisfahrten keine nachhaltige bzw. überhaupt keine Verkehrslösungen darstellen! Trotzdem kosten solche Maßnahmen sehr viel Geld, wodurch es sich um verlorenes Geld handelt.
Es wäre schade, in Zeiten knapper Kassen, das wenige vorhandene Geld für Freifahrten in den Sand zu setzen anstatt diese beschränkten finanziellen Mittel in den Ausbau und die Attraktivierung zu investieren.

SPÖ-Vorschlag: Freifahrt gegen Feinstaub

KLZ 17.05.2013

Freifahrt gegen Feinstaub
Anstatt die angedrohten EU-Strafen zu zahlen, sollte die Stadt an Feinstaubtagen Gratis-Öffis anbieten: SPÖ prescht mit dem Vorschlag vor.

Fehlt nur noch, dass jemand den Vorschlag macht, die öffentlichen Verkehrsmittel in Graz überhaupt kostenlos anzubieten. Die Meldungen über Gratisangebote überschlagen sich ja im Moment geradezu. Nach dem Vorschlag von FPÖ-Verkehrsreferent Mario Eustacchio, die Straßenbahn in der Innenstadt gratis anzubieten, bringen die Roten jetzt die Gratis-Öffis an Feinstaubtagen ins Spiel.

Das Gratisfahren wäre die ideale Einladung zum Umsteigen und könnte ein wesentlicher Beitrag zur Lösung des Feinstaubproblems in Graz sein. „Die Kosten für 50 Feinstaubtage mit Gratis-Öffis würden deutlich unter den angedrohten EU-Strafzahlungen liegen“, rechnet SP-Gemeinderätin Alexandra Marak-Fischer, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Werner Savernik den Arbeitskreis „Mobilität und Umwelt“ in der SPÖ Graz leitet.
Die Kosten für einen Tag Gratis-Öffis würden laut Experten bei rund 40.000 Euro liegen (an einem Adventsamstag bis zu 70.000 Euro!). 50 Tage zu je 40.000 Euro Öffi-Einnahmen im Schnitt machen genau zwei Millionen Euro aus.
Die EU-Strafe wird mit 2,2 Millionen Euro kolportiert, so die Rechnung der Roten. Dazu sei von einer Beugestrafe von 160.000 Euro pro Tag die Rede.
Der Zeitpunkt des Vorschlags habe nichts mit dem Vorstoß Eustacchios zu tun, versichert Marak-Fischer: „Wir listen seit Monaten diverse Maßnahmen auf, die gegen den Feinstaub helfen könnten. Und diese Idee war jetzt ausgereift.“
Und der Vorschlag von Eustacchio hätte durchaus auch seine Vorteile. Aufgrund der Evaluierung der Parkraumbewirtschaftung sollten demnächst ja auch neue Mittel für den öffentlichen Verkehr verfügbar sein. „Auch für den Ausbau der Infrastruktur“, ergänzt Savernik.
HANS ANDREJ

PA zu Gratis Bim in der Innenstadt – 16.05.2013

ProBimGraz ist über die Maßnahme des Verkehrsstadtrates, eine Gratis Bim zur Belebung der Innenstadt einzuführen sehr erstaunt, werden doch gerade die am stärksten frequentierten Abschnitte der Grazer Straßenbahnlinien dadurch mit zusätzlichen Fahrgästen belastet, ohne die Kapazitäten zu erhöhen.

„Für Vielfahrer und Dauerkartenbesitzer ist diese Maßnahme ein Schlag ins Gesicht, einerseits werden die Preise heuer wieder stark angehoben und andererseits gibt es Gratis-ÖV für Wenigfahrer. Das ist eindeutig ein falsches Zeichen“, meint Martin Wolf.

Die finanziellen Mittel, die investiert werden, könnten für die Attraktivierung des Bestandsnetzes verwendet werden, indem man die Straßenbahntrassen baulich abtrennt oder die Ampelbeeinflussungen für den Öffentlichen Verkehr optimiert.
Weiters ist die Verlängerung der Straßenbahnfahrzeuge zur Steigerung der Kapazität eine wichtiger Punkt, der neben der Einsparung von Personalkosten auch eine wesentliche Steigerung der Fahrgastzahlen bedingen würde. Die aktuellen Fahrgastzahlen aus Linz sprechen Bände!

 

Bezug: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3312701/gratis-bim-zur-belebung-innenstadt.story