Autor: ProbimGraz

Tram nach Reininghaus – JETZT!

Ohne Straßenbahn wird Reininghaus ein Flop!

Neue Wohnungen, neue Arbeitsplätze, ein neuer Stadtteil – aber keine hochrangige Verkehrsanbindung durch die Straßenbahn?

PRO BIM sagt: Jetzt oder nie! Wenn die Stadtregierung nicht jetzt ihren Willen zum Ausbau des ÖV zeigt, indem unverzüglich mit der Detailplanung und dem Bau der 3er-Verlängerung begonnen wird, bekommt Graz anstatt eines „Öko-Stadtteils“ ein neues Verkehrsproblem.

Die FPÖ ist aus dem Stabilitätspakt ausgetreten. Offizieller Grund war unter anderem die Vernachlässigung des Straßenbahnausbaus zugunsten diverser Gondelprojekte. Wir hoffen, dass nun alle Beteiligten wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt sind. Im November 2013 hatte die Verlängerung der Linie 3 nach Reininghaus oberste Priorität für den Verkehrsstadtrat. Genau hier sollte nun weitergearbeitet werden, um die Straßenbahnanbindung rechtzeitig mit den ersten Wohnbauprojekten im neuen Stadtteil fertigstellen zu können. Die Bewohner müssen von Anfang an ein hochrangiges Verkehrsmittel zur Verfügung haben. Ein „Buskonzept“ als Zwischenlösung würde die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs in Reininghaus verringern und das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung negativ beeinflussen. Und die Erfahrung zeigt, dass es wesentlich mühsamer ist, ein solches Mobilitätsverhalten im Nachhinein zu ändern.

Das fehlende Geld darf hierbei keine Ausrede sein. Jeder Euro, der in sinnvolle ÖV-Ausbauprojekte investiert wird, ist gut angelegt, wohingegen Verzögerungen einen wesentlich höheren volkswirtschaftlichen Schaden verursachen, als durch den Nicht-Bau eingespart werden kann. In Linz ist die Budget-Situation nicht besser als in Graz. Dennoch werden mehrere Hundert Millionen Euro in den Ausbau der Straßenbahn und „Stadt-Regio-Tram“ investiert.

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DOWNLOAD: PA-Reininghaus_201405

Schluss mit Fahrgast-Schikanen und Straßenbahn-„Entschleunigung“

Während andere Städte ihre Straßenbahnnetze ausbauen und beschleunigen, passiert in Graz das genaue Gegenteil. Ausbauten werden grundlos verschoben und immer wieder werden die Fahrgäste durch neue Schikanen verärgert. Einer der jüngsten Schildbürgerstreiche ist eine „Sicherheitshaltestelle“ in der Leonhardstraße, die nicht nur hinsichtlich ihrer Sinnhaftigkeit fragwürdig sondern obendrein noch gefährlich ist!

Stellen Sie sich bitte kurz folgendes Szenario vor: Auf der verkehrsreichsten Straße in Graz beschweren sich einige Anrainer über den Autolärm. Daraufhin wird Schritttempo (10 km/h) auf einigen Abschnitten dieser Straße verordnet. Klingt absurd? Beim öffentlichen Verkehr ist eine derartige Situation leider seit einigen Monaten Realität. Weil Anrainern die Straßenbahnzüge der Linie 7 beim Überfahren einer Weiche im Bereich Reiterkaserne zu laut waren, müssen alle Fahrzeuge auf der fahrgastreichsten Grazer Linie nunmehr vor besagter Weiche vollständig abgebremst werden und anschließend im Schritttempo weiterfahren. Für die fast 50.000 täglichen Fahrgäste der Linie 7 bedeutet diese unnötige Maßnahme einen nicht zu rechtfertigenden Zeitverlust, zumal die Straßenbahn durch das Stehenbleiben auf ihren Vorrang gegenüber Fußgängern, Abbiegern und Querverkehr verzichtet.

Hinzu kommt die potenzielle Gefährdung der zahlreichen Schulkinder aufgrund dieser unsicheren und ungewohnten Situation: Grundsätzlich wissen nämlich bereits die Kinder, dass Straßenbahnen auch am Schutzweg Vorrang haben und auf diesen im Normalfall nicht verzichten. Darüber hinaus ergaben unsere Beobachtungen, dass es bereits des Öfteren zu Beinahe-Kollisionen mit abbiegenden KFZ gekommen wäre. Die „Sicherheitshaltestelle“ ist also tatsächlich ein neuer Gefahrenpunkt im Netz.

Während sich nach außen hin alle Parteien die zur Straßenbahn und deren Ausbau bekennen, wird hinter den Kulissen konsequent daran gearbeitet, das (theoretisch) leistungsfähigste Verkehrsmittel in Graz zu schwächen und auszubremsen.

  • Ein nicht unwesentlicher Teil des Netzes (auch Vorrangstraßen!) muss mit 30 km/h (oder weniger) befahren werden, um lärmgeplagte Anrainer zufriedenzustellen (z.B. Theodor-Körner-Straße).
  • Auch die Gleiskörper sind teilweise in schlechtem Zustand (z.B. Mariatroster Tal – die Sanierung wurde hier aber leider um ein Jahr von 2014 auf 2015 verschoben), was ebenfalls zu einer Drosselung der Geschwindigkeit führt.

Pro Bim sagt: Schluss damit! Schluss mit straßenbahnfeindlicher ÖV-Politik, Schluss mit den Kniefällen vor einzelnen Querulanten und Wutbürgern, auf Kosten der Fahrgäste! Die Straßenbahn muss nicht nur ausgebaut, sondern auch im bestehenden Netz beschleunigt und bevorrangt werden.

Die aktuellen Statistiken zum „Modal Split“ – also zur Verteilung der Verkehrswege auf unterschiedliche Mobilitätsformen – zeigen klar, dass die Grazer Verkehrspolitik ihre Ziele klar verfehlt. Ausbaustillstand und fehlende Motivation der Regierungsparteien führten erstmals seit Jahren wieder zu einem Anstieg des motorisierten Individualverkehrs.

Pro Bim hat übrigens im Vorfeld dieser Pressemitteilung mehrfach das Gespräch zu den HGL gesucht. Im Dezember 2013 wurde uns mitgeteilt, dass man um eine Lösung bemüht sei. Zuletzt wollte man davon allerdings nichts mehr wissen: Die „Sicherheitshaltestelle“ sei betrieblich notwendig, brächte keinerlei Beeinträchtigungen und sei ohne jeden Einfluss von politischer Seite beschlossen worden, hieß es. Wir haben gute Gründe, an dieser Behauptung zu zweifeln und kämpfen daher weiter für eine leistungsfähige Straßenbahn in Graz, die ausgebaut und beschleunigt, statt ausgebremst und kaputtgespart wird.

Video: http://youtu.be/NTBxYejBbiA

DOWNLOAD: Sicherheitshaltestelle

Neue Presse-Aussendung – „Die Verkehrspolitik in Graz hat versagt“

…daran ändern auch die gegenseitigen Schuldzuweisungen der Parteien nichts. Seit der Eröffnung der „Langen Sechsers“ befindet sich der Straßenbahnausbau in Graz im Dornröschenschlaf. Und statt eines Kusses gab es zum Erwachen eine „Ohrfeige“ für die Verantwortlichen: Die Grazerinnen und Grazer fahren wieder vermehrt mit dem eigenen PKW und reagieren somit auf den Stillstand beim ÖV. Über 46% aller Wege werden mit dem Auto zurückgelegt; vor allem Eltern scheinen ihren Sprösslingen die schlechte Luft und das Verkehrschaos in Graz nicht mehr zumuten zu wollen und fungieren vermehrt als „Elterntaxis“.

Wo kein Wille…

Das fehlende Geld erscheint als Ausrede für die Stagnation beim öffentlichen Verkehr nicht mehr glaubwürdig. Gerade Beschleunigungsmaßnahmen im bestehenden Netz erfordern selten große Geldsummen, sondern lediglich einen entsprechenden politischen Willen. Auch die konsequente Bevorrangung des ÖV an Kreuzungen wird in Graz derzeit massiv vernachlässigt. An zahlreichen Stellen zeigen sich sogar auffallende Verschlechterungen. Ein Zufall?

 Wem gehört der Platz?

Dass eine Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs auch zusätzliche Verkehrsflächen benötigt, weiß theoretisch jeder. Praktisch haben die politisch Verantwortlichen nach wie vor zu viel Angst vor Einschränkungen des motorisierten Individualverkehrs, sodass die Schaffung von unabhängigen ÖV-Trassen, großzügigeren Radwegen usw. meist von vorneherein zum Scheitern verurteilt ist. Und somit stehen Busse und Straßenbahnen weiterhin im Stau.

 Südgürtel, Gondel und verkehrspolitische Prioritäten

Schon mehrmals hat Pro Bim kritisiert, dass der Südgürtel – ein Projekt, das ebenfalls über Jahrzehnte verschleppt wurde und inzwischen weder zeitgemäß noch wirtschaftlich sinnvoll ist – nun doch mit vereinten Kräften von Stadt und Land umgesetzt wird, wohingegen alle wichtigen Straßenbahnausbauten (Südwestlinie, Nordwestlinie, Innenstadtumfahrung, Reininghaus-Anbindung, Uni-Anbindung, smartCity…) de facto auf Eis liegen. Dasselbe gilt für längere Straßenbahnfahrzeuge zur Kapazitätserweiterung.

Und dann wäre da noch die Holding-Graz-Vorstandsetage, die sich ebenfalls kaum für Verbesserungen im Straßenbahnnetz zu interessieren scheint. Stattdessen träumt man von Gondellinien oder Elektroautos, die alle Verkehrsprobleme lösen sollen. Oder doch nicht? Aber das wäre dann ja schon eine Angelegenheit für künftige Regierungen und Vorstände.

 Ein Kampf gegen Windmühlen

Seit über einem Jahr kämpft Pro Bim dafür, dass dem Straßenbahnausbau in Graz wieder hohe Priorität eingeräumt wird. Unsere Ideen und Vorschläge wurden zwar interessiert entgegengenommen, allerdings fehlen zur Umsetzung entweder Personal, Geld oder eben der Wille und das Interesse der politisch Verantwortlichen, wirklich nachhaltige Lösungen zu forcieren.

Hier nochmals eine Auswahl der wichtigsten Forderungen und Vorschläge von Pro Bim. Nichts davon ist neu, aber auch nichts wurde bis dato umgesetzt!

  • Straßenbahnausbau – mehr Platz für die Bim (eigene Trassen!) – weniger für den Individualverkehr. Der Platzverbrauch des MIV ist unverhältnismäßig hoch und die Nutzung des Platzes ineffektiv.
  • rigorose Bevorzugung des ÖV bei Ampeln, anstatt populistischer „Grüne-Welle-Parolen“ und minimaler Verbesserungen für den Individualverkehr, die sich negativ auf den ÖV auswirken.
  • höhere Parkgebühren: Auf die jährliche Erhöhung der ÖV-Tarife ist Verlass. Auch die Parkgebühren sollten jährlich angepasst und zweckgebunden dem ÖV zugeführt werden.
  • Stellplatzabgaben für private Parkplätze (Firmen, Einkaufszentren). Derartige Verursacherabgaben sind durchaus legitim und könnten ebenfalls zweckgebunden verwendet werden, um z.B. alle EKZ mit Straßenbahn-Anschlüssen auszustatten.
  • Verbilligung des ÖV durch oben genannte Einnahmen. Viele Menschen nennen die hohen Preise als Grund, warum sie keine öffentlichen Verkehrsmittel nutzen.
  • Nahverkehrsabgabe
  • Citymaut für das gesamte belastete Gebiet (nicht nur für das Stadtzentrum). An den Grenzen des mautpflichtigen Bereiches P&R-Anlagen mit Schienenanschluss.

DOWNLOAD: PA-Modal_Split

PA – Umlegung der Linie 7 ist notwendig und sinnvoll

Aufgrund wiederholten Kritik am Projekt „Langer Siebener“ möchte Pro Bim Graz nochmals zur sachlichen Diskussion beitragen und einige Fakten zum Bau der neuen Straßenbahn-Endstation liefern. Außerdem möchten wir hinterfragen, warum nicht in ähnlich argwöhnischer Weise über den „Südgürtel“ – ein über 167 Mio. Euro teures Straßenprojekt ohne Nutzen für den öffentlichen Verkehr – berichtet wird.

Krone

Presseaussendung zum Download: PA-Siebener_Suedguertel

Link zum Artikel „Vollgas für den Grazer Südgürtel“

2. Interview mit Verkehrs-Stadtrat Mario Eustacchio

Am 8. Oktober besuchten Vertreter von „Pro Bim“ den Stadtrat in seinem Büro und sprachen über die ersten Monate in seinem Amt, über Ausbauprojekte, Gelungenes und Misslungenes, mögliche und unmögliche Zukunftsvisionen, Budgetprobleme uvm.

Besonders erfreulich ist, dass Eustacchio die Anbindung von Reininghaus durch die Verlängerung der Linie 3 – wenn irgend möglich – noch in dieser Periode umsetzen möchte.

 

Sehen Sie hier das Video des Interviews: YouTube

Lesen Sie hier das Gesprächsprotokoll: Protokoll_20131008

Anhang 1 (Liste möglicher Gelb-Rotlichtanlagen): folgt bald

Annenstraße neu – Umgestaltung mit Mängeln

Die Initiative Pro Bim Graz begrüßt die verkehrsberuhigende Umgestaltung der Annenstraße, möchte aber noch einige Kritikpunkte anbringen und an die Verantwortlichen appellieren, diese – ggf. nach einer kurzen Evaluierungsphase – zu beheben.

Keine bauliche Abtrennung der Gleistrasse – Bauliche Abtrennungen zwischen Straßenbahntrassen und KFZ-Fahrspuren sind ein international bewährtes und verbreitetes Mittel, um die Straßenbahn vor Behinderungen und Konfliktsituationen zu schützen. Leider wird in Graz konsequent von dieser sinnvollen Praxis Abstand genommen, so auch in der neuen Annenstraße. Pro Bim fordert die Errichtung einer Schwelle zwischen dem Fahrstreifen stadteinwärts und dem danebenliegenden Gleis, sowie ein generelles Halteverbot auf dem südlichen Fahrstreifen, sodass keinerlei Fahrzeuge beim Ausweichen auf die Gleistrasse die Straßenbahn behindern können. Angesichts des dichten Tram-Verkehres besteht die Gefahr, dass von hinten herannahende Züge übersehen werden.

Anbei befinden sich zwei Fotos, welche französische Lösungen (aus Le Havre und Orléans) zeigen. Diese schaffen durch bauliche Maßnahmen klare Strukturen, sodass auch kein „Schilderwald“ an Verkehrszeichen vonnöten ist.Orleans

Fahrstreifen als Parkspur – Beobachtungen von Pro Bim haben weiters ergeben, dass der „Fahrstreifen“ zu jenen Zeiten, wo keine Parkraumüberwachung stattfindet als Parkspur missbraucht wird uns sämtliche Fahrzeuge somit zum Ausweichen auf die Gleise gezwungen sind. Anstelle eines unabhängigen Straßenbahnbetriebes wurde hier also – völlig unnötigerweise – eine neue Mischverkehrssituation geschaffen. Sollte das KFZ-Verkehrsaufkommen stadteinwärts wieder zunehmen, stellt die vorliegende Situation eine eklatante Qualitätsminderung des öffentlichen Verkehrs in der Annenstraße dar.

Zusammenfassung – Die zahlreichen Schilder sorgen offenbar für Verwirrung. Es wird in und außerhalb der markierten Ladezonen gehalten und auf dem Fahrstreifen geparkt. Mangels einer baulichen Abtrennung müssen Autos und Radfahrer auf die Gleise ausweichen. Konfliktsituationen und Behinderungen der Tram sind vorprogrammiert. Pro Bim fordert bauliche Trennungen zwischen Individualverkehr und Straßenbahn, sowie ein generelles Halte- und Parkverbot auf dem Fahrstreifen stadteinwärts.

LeHavre

Presseaussendung hier herunterladen: PA-Annenstraße

Stellungnahme – Umlegung der 7er-Endstation

 

Aufgrund dahingehender Anfragen hat sich die Initiative Pro Bim Graz entschlossen, eine Stellungnahme zu der Neuerrichtung der Endstation der Linie 7 in St. Leonhard abzugeben. Wir möchten hierbei sowohl positive, als auch negative Aspekte herausgreifen.

 

Was wir gut finden:

  • Verbesserte LKH-Anbindung: Der ständig wachsende LKH-Komplex wird künftig über drei Straßenbahnhaltestellen erreichbar sein („Odilien-Institut“, „Riesplatz/LKH“ und „St. Leonhard“). Ambulanzpatienten, Besucher und Mitarbeiter können sich für die ihrem Ziel am nächsten liegende Station entscheiden. Insbesondere die neue Zahnklinik profitiert von der künftigen Endstation.
  • Kapazität: Die derzeitige Endstation erlaubt weder den Einsatz längerer Straßenbahnfahrzeuge, noch eine weitere Verdichtung der Intervalle. Diese Probleme bestehen bei der neuen Station nicht. Die Leistungsfähigkeit der Linie 7 wird dadurch erhöht.
  • Erreichbarkeit: Die Bewohner der an das LKH-Gelände angrenzenden Siedlungsgebiete haben nun einen wesentlich kürzeren Weg zur Straßenbahn und somit einen Anreiz, auf das Auto zu verzichten und umsteigefrei mit der Straßenbahn ins Zentrum zu gelangen.

 

Was uns NICHT gefällt:

  • Keine eigene Trasse für die Straßenbahn: Obwohl die Riesstraße im Bereich des LKH vierspurig ist erhält die Straßenbahn weiterhin keine eigene (im Idealfall baulich abgetrennte) Trasse, sondern muss sich zwei Spuren mit dem KFZ-Verkehr teilen bzw. zu den Hauptverkehrszeiten im Stau stehen. Hier wurde eine weitere Chance zur Beschleunigung des öffentlichen Verkehrs vertan und ausschließlich auf die Interessen des motorisierten Individualverkehrs Rücksicht genommen.
  • Kein Park-&-Ride-Konzept: Eine Park-&-Ride-Anlage mit Umsteigemöglichkeit zur Linie 7 hätte die Situation an der B65 entlasten können. Stattdessen werden Einpendler weiterhin mit dem Auto Richtung Zentrum fahren und ein erhebliches Verkehrsaufkommen verursachen.
  • Mehr Platz für Autos, statt für Fußgänger: Der durch die Neuanordnung der Straßenbahntrasse gewonnene Platz wird für neue Abbiegespuren verwendet. Eine verkehrsberuhigende und fußgängerfreundliche Umgestaltung des Riesplatzes rückt damit in weite Ferne.

FAZIT: Kapazitätsprobleme auf der fahrgastreichsten Grazer Linie rechtfertigen den Neubau der Endstation durchaus. Betrachtet man jedoch das Gesamtkonzept, kommt schnell die Ernüchterung: Auf sinnvolle Beschleunigungs-Maßnahmen für die Straßenbahn wird verzichtet, da die Interessen des Individualverkehrs bei der Planung offenbar Vorrang hatten. Solange sich daran nichts ändert, wird Pro Bim Graz für eine Attraktivierung der Tram in Graz weiterkämpfen!

Download:  Stellungnahme – Umlegung der Linie 7

PA – Gegen falsche und straßenbahnfeindliche Berichterstattung

Aufgrund wiederholt falscher Berichterstattungen und damit verbundener Stimmungsmache gegen die Straßenbahn, stellt Pro Bim Graz klar: Die aktuellen gesetzlichen Sicherheitsbestimmungen der Straßenbahn-Verordnung erfordern unter Umständen die Entfernung von KFZ-Stellflächen.

Obwohl der Ruf der Variobahn als „Donnerbahn“ oder „Rumpelbim“ ohnehin schon angekratzt ist, wird den neuen Straßenbahnfahrzeugen auch immer wieder die Schuld für den Rückbau von Parkplätzen in Schienenstraßen gegeben. Fakt ist aber: Seit dem Unglück von Kaprun erfordert das Gesetz Sicherheitsabstände von mindestens 70 cm seitlich des Fahrzeuges, welche im Notfall als Fluchtwege genützt werden können (Die rechtliche Grundlage hierzu stellt §19, Abs. 2 der StrabVO dar). Diese Bestimmung betrifft alle neu zugelassenen Fahrzeuge, die im Schienennetz zum Einsatz kommen sollten. Die Notwendigkeit der Adaptierungen ist also außer Frage zu stellen.

Pro Bim Graz befürwortet jede Verbesserung und wehrt sich vehement gegen straßenbahnfeindliche Berichterstattung in den Medien. Es kann nicht oft genug betont werden, dass Verkehrsflächen durchaus zugunsten des ÖV umverteilt werden dürfen und sollten. Um geänderten Rahmenbedingungen im Verkehr zu entsprechen und um für die Zukunft gerüstet zu sein, müssen jetzt nachhaltige Lösungen entwickelt werden!

Diese Presse-Aussendung steht hier zum Download bereit: PA-Sicherheitsabstaende

PA – Zweigleisiger Ausbau der Hilmteichstraße

In den Jahren 2014/15 sind Gleisbauarbeiten auf dem Teilstück der Linie 1 Richtung Mariatrost vonnöten. Im Zuge dieser Arbeiten würde sich der zweigleisige Ausbau zwischen „Hilmteich“ und „Mariagrün“ anbieten. Ein solcher zweigleisiger Ausbau kann die Leistungsfähigkeit einer Straßenbahnlinie verbessern, aber nur, wenn dadurch keine neuen Behinderungen geschaffen werden!

Derzeit verfügt die Linie 1 über eine eigene (eingleisige) Trasse in der Straßenmitte der Hilmteichstraße. Diese ist zwar – leider – nicht baulich abgetrennt und wird daher immer wieder von KFZ verbotenerweise zum Überholen von Radfahrern oder Mopeds befahren; bei starkem Verkehrsaufkommen kann diese Trasse die Straßenbahn jedoch vor Behinderungen durch Staus schützen.

Beobachtungen der Situation vor Ort durch Pro Bim Graz haben bestätigt, dass es gerade bei der Einmündung der Hilmteichstraße in die Mariatrosterstraße immer wieder zu Rückstauungen kommt. Pro Bim fordert daher, in der Straßenmitte eine eigene Trasse stadtauswärts beizubehalten und das zweite Gleis (stadteinwärts) westlich davon zu verlegen. Stadteinwärts ist eine Mischverkehrssituation weniger problematisch. Der eigene Gleiskörper könnte zudem – als klassisches Rasengleis ausgeführt – die Optik der Straße entschieden aufwerten.

PA-Hilmteichstrasse